ANFRAGE
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Qualität und Konformität auf ganzer Linie!

Ein neuer HEUFT TeKnowledge-Workshop in der Brauerei Schönram bot interessierten Branchenvertretern wertvolle Einblicke in ein durchgängiges Qualitätsmanagement zum Schutz der Sicherheit, Konformität und Legalität des Endprodukts im Abfüll- und Verpackungsprozess.

Einfach irgendein Hopfen? Keinesfalls! Schon bei der Auswahl der Rohstoffe stellt Eric Toft allerhöchste Ansprüche: Es dürfen nur besonders edle und aromatische Hopfensorten sein, die er zur Herstellung seiner „traditionell und handwerklich dahoam gebrauten“ Bierspezialitäten verwendet. Und selbst das reicht ihm noch nicht aus: Sogar die Lage des jeweiligen Hopfenfelds bezieht der erste Braumeister der Privaten Landbrauerei Schönram in seine Auswahlkriterien ein. Das verriet er während des HEUFT TeKnowledge-Workshops, der kürzlich in seiner Betriebsstätte stattfand. Und war damit direkt im Thema. Denn mit der Selektion der besten Zutaten ist das sorgfältige Qualitätsmanagent der kleinen, aber feinen Brauerei noch längst nicht am Ende. Es erstreckt sich weiter über den gesamten Brauprozess bis hin zur Abfüllung, Etikettierung und Logistik.

Um das auch bei steigender Produktionsmenge gewährleisten zu können – der Jahresausstoß an Voll- und Craft-Bieren ist allein seit 2010 von 50.000 auf gut 80.000 Hektoliter im Jahr geklettert – hat man vor einiger Zeit mitten in Schönram eine Brücke gebaut, quer über die Hauptstraße des oberbayerischen Dorfes hinweg. Sie verbindet die modernisierte Abfülllinie der mehrfach preisgekrönten Landbrauerei mit einem neuen Getränkelogistikcenter. Neben einer kombinierten Be- und Entpalettieranlage mit Portaltechnik für 20.000 Flaschen pro Stunde, die Johannes Seidel von der BMS Maschinenfabrik den Workshop-Teilnehmern präsentierte, bietet es genügend Lagerfläche für Voll- und Leergut. „Winterflaschen“, also Gebinde, die draußen gelagert werden und unter thermischem Stress leiden, sind damit kein Thema mehr, so Toft. Nach der Entpalettierung fahren die Leerkästen über die Brücke auf die andere Straßenseite in den Flaschenkeller – und überwinden dabei auf einer Gesamtstrecke von über 250 Metern ganze fünf Höhenmeter.

Sortenreine Zuführung, vollständige Leerflascheninspektion

Aber nicht bevor der HEUFT LX ihre Auspackbarkeit und Sortenreinheit überprüft hat. Dass er nur gute, mit passenden Flaschen bestückte Mehrweg-Leergebinde passieren lässt, konnten die interessierten Branchenvertreter mit eigenen Augen erleben. Gleiches gilt für die Performance der HEUFT-Systeme im optimierten Flaschenkeller auf der anderen Straßenseite, die alle im laufenden Betrieb präsentiert wurden: Gleich nach der Waschmaschine geht es los mit der Sortierung und Rundum-Inspektion der Leerflaschen vor dem Befüllen. Das erledigen HEUFT SX und HEUFT InLine. Mit dem besonders kompakten Leerflascheninspektor der neuen Generation ist jetzt sogar beides in einem Gerät möglich:

Zu den Neuerungen im HEUFT InLine II IR zählt eine intelligente Einlaufkontrolle, die ein zusätzliches Sortiersystem ersetzt. Sie lässt nur das richtige Leergut durch und ist „zugleich dazu da, den Inspektor zu schützen, um Störungen zu vermeiden“, erläuterte Martina Frey, die zuständige HEUFT-Produktmanagerin. „Deshalb schauen wir nach Form, Farbe und Helligkeit, nach liegenden Flaschen und nach Bruchflaschen.“ Ungeeignete Leerbehälter werden so noch vor der eigentlichen Inspektion ausgeleitet. Jeweils mit einer genau auf die zuvor gemessene Glashelligkeit angepassten Beleuchtung deckt die dann das komplette Behältervolumen vollständig ab. In niedrigen Leistungsbereichen genügt zur Rundum-Untersuchung der Flaschenwände auf Einschlüsse, Defekte und Verschmutzungen eine optische Erkennungseinheit mit nur einer Kamera. So passt das Gerät in jede Einbaulücke. Und auch mit der Zweifach- oder Vierfach-Seitenwandinspektion für eine echte 360°-Untersuchung von bis zu 72.000 Flaschen pro Stunde lässt sich das modulare System, genau wie sein Vorgänger bei Schönram, einfach und platzsparend integrieren.

Mündungsinspektion als Schutz vor Kontamination

Es leistet das, was jedes HACCP-Konzept im Lebensmittelsicherheitsmanagement als KO-Kriterium fordert, um im Rahmen eines Audits eine produktorientierte Zertifizierung nach dem IFS Food realisieren zu können: Die rechtzeitige Erkennung unbeabsichtigter Kontaminationen. „Der Großteil davon ist der Bereich Fremdkörper mit über einem Drittel aller Produktrückrufe zwischen 2012 und 2016 in Deutschland“, berichtete Tobias Voß vom Institut Romeis. „Das ist definitiv eine Sache, die sehr relevant ist für Hersteller. Und da sind wir gleich beim Thema, dass nämlich die Geräte von HEUFT einem da Sicherheit geben.“ Dazu spielt nicht nur die gründliche Untersuchung des Flaschenbodens eine wichtige Rolle. „Auch die Mündung erfährt immer mehr Aufmerksamkeit in den letzten Jahren“, so HEUFT-Fachfrau Frey. „Wir schauen nicht nur nach Mündungsausbrüchen, sondern mit unserer Farbmündungsinspektion auch nach feinen Rissen ohne Materialverlust in der Dichtfläche.“ Denn die bergen später ein Kontaminationsrisiko, „wenn beim Verschließen ein Stück Glas von der Mündung abbricht und in die Flasche hineinfällt“.

Nicht weniger gefährlich sind sogenannnte Fremdmaterialien wie Reinigungsmittelrückstände, die laut Voß die zweite Kategorie unbeabsichtigter Kontaminationen bilden. „Es kommt immer wieder mal vor“, berichtete er, „dass jemand, weil er Lauge in der Flasche hat, wirklich Probleme bekommt, im Krankenhaus landet oder sogar ins Koma fällt“. Für Frey zählt – gerade in Mehrweg-Linien – die Restflüssigkeitserkennung deshalb zu den wichtigsten Features bei der Leerflascheninspektion: „Bei HEUFT ist das die einzige Erkennung, die redundant eingesetzt wird. Das haben wir auch eben im Flaschenkeller gesehen: Wir haben eine Laugenerkennung am Inspektor und kurz vorm Füller steht als letzte Absicherung nochmal eine.“

Vollgutkontrolle im Etikettierer

Bei KO-Kriterien wie dem der Kontaminationen lässt sich laut Voß während des Zertifizierungsprozesses „noch nachbessern“ – etwa durch die Nachrüstung von HEUFT-Erkennungstechnologien. „Wenn aber die Major-Kriterien nicht eingehalten werden, kann das ganze Audit gleich vorbei sein.“ Hierzu zählen zum Beispiel Füllmengenabweichungen sowie Kennzeichnungsfehler, vor allem aber „eine fehlehrhafte Etikettierung hinsichtlich des Mindesthaltbarkeitsdatums“, so der Experte. Gut, dass der HEUFT SPECTRUM VX, den die Gäste in Schönram ebenfalls in Betrieb erleben konnten, unter anderem auch den Füllstand jeder Flasche kontrolliert – inklusive Schaumkompensation! Sogar eine echte Verifikation von MHDs und weiteren Produktkodierungen ist mit dem Füllmanagement-System und seinem noch höher automatisiertem Nachfolger möglich.

„Als vollwertige Mitglieder der modularen HEUFT SPECTRUM-Familie können all diese Vollgutkontrollen auch direkt in unsere Etikettierer integriert werden“, verriet Markus Müller den Gästen. In der modernen Abfüllanlage der Privatbrauerei hatten sie den bewährten HEUFT TORNADO W mit zwei Nassleimstationen zur sauberen Applikation von Rumpf-, Rücken- und Brustetiketten live begutachten können, der im selben Arbeitsgang auch die Label- und MHD-Anwesenheit checkt. Unkompliziert einbindbar sind unter anderem aber auch eine echte Kennzeichnungsverifikation, verschiedene Module zur Verschlusskontrolle sowie HF- oder röntgenbasierte Technologien zur präzisen Überprüfung des Füllstands – inklusive Fehlerausleitung hinter der Maschine. Das alles wird auch bei auf der neuen Plattform basierenden HEUFT TORNADO II-Reihe der Fall sein, auf die Produktmanager Müller einen ersten Ausblick gab. Mit mehr Flexibilität, mehr Automation, mehr Interaktion mit anderen Geräten im Netzwerk, audiovisueller Benutzerführung und innovativer Sprachsteuerung wird sie die Inline-Qualitätssicherung schon bald noch einfacher, dynamischer und effizienter machen – für ein durchgängiges Qualitätsmanagement, das sich von den Rohstoffen, über die Abfüllung, Kontaminationserkennung und Etikettierung bis hin zur gezielten Kennzeichnungsverifikation erstreckt.