ANFRAGE
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Fest und sicher verschlossen

Die Unversehrtheit der Verpackung spielt gerade bei pharmazeutischen Produkten eine ganz entscheidende Rolle. Nur korrekt verschlossene Sirupflaschen, Tiegel und Vials sichern die Reinheit des Inhalts und damit die Gesundheit des Patienten. Mit HEUFT-Equipment lassen sich Verschlussfehler präzise detektieren und betroffene Erzeugnisse rechtzeitig aus dem Verkehr ziehen. Welche Möglichkeiten es gibt, erläutert Pharma-Produktmanager Stephan Bachmeier.

Herr Bachmeier, was hat HEUFT zur Verschlussinspektion von Pharmabehältern zu bieten?

„Speziell für pharmazeutische Produkte in oraler Darreichungsform wie zum Beispiel Hustensirup bieten wir eine komplette, lückenlose Runduminspektion verschiedenster Verschlüsse. Hierbei liegt der Fokus auf der Inspektion der einzelnen Verschlussbestandteile, die letztendlich die Originalität und Unversehrtheit des Behälters sicherstellen.“

Welches Gerät kommt dazu zum Einsatz und welche Vorzüge hat es?

„Als Plattform für diese Inspektionsaufgaben wird der HEUFT SPECTRUM VX eingesetzt. Das vollautomatische Inspektionssystem hebt sich vor allem durch sein Linearprinzip von herkömmlichen Kontrollgeräten ab: Kein Behälterkarussell, keine Formatteile für unterschiedliche Verpackungsgrößen, kein „Stress“ für die Flaschen während des Transports durch das System und im Verlauf der Inspektion.“

Wie funktioniert die Inline-Inspektion von Sirupflaschen mit Schraubverschlüssen?

„Bei Kunststoffschraubverschlüssen nach DIN 28 bzw. DIN 18 mit angespritztem Abrissring wird mittels LED-Beleuchtung und CCD-Kameratechnik im Durchlichtverfahren der Zustand jedes einzelnen Verschlusses im Detail untersucht. Hierbei wird nicht nur die Anwesenheit der einzelnen Komponenten, sondern auch deren Position kontrolliert. Eine raffinierte Prismenanordnung garantiert, dass der gesamte Umfang jedes einzelnen Verschlusses komplett inspiziert wird – und das ohne den Behälter zu drehen oder anzuhalten. Selbstverständlich werden so auch fehlende oder schief aufgesetzte Verschlüsse erkannt.“

Wie sieht es mit ROPP-Caps aus, also mit Roll-On-Pilfer-Proof-Anrollverschlüssen aus Aluminium?

„Auch die lassen sich präzise inspizieren – mit einer eigens entwickelten, einzigartigen Technologie, die vier verschiedene Kameraansichten der Kontur solcher Anrollverschlüsse liefert und in der Lage ist, jeweils bis zu acht Profiltiefen exakt zu vermessen. Fehlende oder zu schwach ausgeformte Gewindegänge sind damit ebenso gut identifizierbar wie falsch positionierte. Auch Einschneider im Gewindebereich sowie fehlerhafte Abrissringe werden sicher detektiert.“

Gibt es von HEUFT auch Technologien zur Verschlussinspektion von mit Parenteralia befüllten Pharmabehältern?

„Für dieses besonders anspruchsvolle Segment, in dem höchste Anforderungen in Sachen Reinraum-Hygiene vorherrschen, haben wir ebenfalls das passende Modul parat. Ob integriert in den HEUFT spotter PH oder als Stand-alone-Lösung: Zur Bördelkappeninspektion und Stopfensitzkontrolle von Vials generiert es – analog zur Ampullenspießinspektion – mehrere, optimal ausgeleuchtete Seitenansichten des Kopfbereiches der Behälter. Die HEUFT reflexx-Hochleistungsbildverarbeitung setzt sie dann zu einer 360-Grad-Gesamtansicht zusammen. Eine weitere Kamera kontrolliert zusätzlich von oben her die Anwesenheit, den Sitz, die Integrität und die Sortenzugehörigkeit solcher Crimp Caps.“

Was passiert mit den Pharmabehältern, die als nicht korrekt verschlossen identifiziert werden?

„Sie werden automatisch aus dem Produktionsstrom ausgeschleust. Diese Ausleitung wird nochmals gegenkontrolliert, um eine größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.“

Lässt sich die Verschlussinspektion auch mit anderen Erkennungstechnologien kombinieren?

„Ja, das ist einer der vielen Vorteile der konsequent modularen Bauweise unserer Linearläufer: So vollzieht der HEUFT VX zusätzlich zur Verschluss- auch eine präzise Füllstandskontrolle mit Hochfrequenz-, Kamera- oder Röntgentechnik. Der HEUFT spotter PH zur Komplettinspektion frisch befüllter Ampullen und Vials überprüft ebenfalls die enthaltene Füllmenge. Außerdem detektiert das speziell für die Pharmabranche entwickelte System Fremdstoffe im Produkt sowie Verunreinigungen und Beschädigungen am Behälter selbst.“

Welche Vorteile gibt es noch?

„Ein Höchstmaß an Sicherheit, Reproduzierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit gewährleistet die kontrollierte und überwachte motorische Produktumstellung: Wird das Behälterformat gewechselt, passen sich die Positionen sämtlicher Kameras und Beleuchtungskomponenten selbstständig an. Selbstverständlich werden der HEUFT VX und der HEUFT spotter PH darüber hinaus allen Anforderungen der cGMP gerecht. Außerdem liefern sie ganze Zählerstatistiken gemäß 21 CFR Teil 11 und bieten obendrein die Möglichkeit, Batch-Reports sowie komplette Audit-Trail-Dokumente zu generieren.“

Herr Bachmeier, wir danken Ihnen für dieses informative Gespräch.